Degrowth / Postwachstum
Degrowth oder Postwachstum beschreibt einen Transformationspfad hin zu Formen des Wirtschaftens und der gesellschaftlichen (Selbst-)Organisation, die das gute Leben für alle zum Ziel hat. Wegen der ökologischen Krisendynamiken und anderer Gesellschaftskrisen, die mit Wirtschaftswachstum in Verbindung stehen, betont Degrowth mehr als andere Ansätze, dass diese Transformation in den reichen Ländern des globalen Nordens mit einer demokratisch organisierten Reduktion von Produktion und Konsum auf ein global gerechtes und nachhaltiges Niveau einhergeht. Dies schließt eine grundlegende Veränderung der alltäglichen Praxis im Umgang miteinander und einen umfassenden kulturellen Wandel ebenso ein wie eine Überwindung der kapitalistischen Produktionsweise mit ihren Wachstums-, Wettbewerbs- und Profitzwängen.
Praktiken:
- In sozialen Bewegungen aktiv werden und wachstumsbefreite Praxen leben. Viele Beispiel finden sich im Projekt Degrowth in Bewegung(en).
- Alternativökonomische Konzepte entwickeln und verbreiten – in der Politik, den Betrieben und an den Universitäten. Mehr Infos auf dem Blog Postwachstum.
- Erforschen, wie eine Gesellschaft jenseits des Wachstums organisiert sein kann, und dazu gesellschaftliche Debatten organisieren. Mehr Infos auf der Degrowth-Plattform.
- Menschen begeistern, sich für eine Zukunft für alle einzusetzen. Das macht zum Beispiel das Konzeptwerk Neue Ökonomie.
- Sich vernetzen, neue Projekte starten, auf dem Laufenden bleiben. Sehr hilfreich ist die WECHANGE-Plattform: https://wechange.de
Weiter Lesen:
- Konzeptwerk Neue Ökonomie. Kein Wachstum ist auch (k)eine Lösung. Mythen und Behauptungen über Wirtschaftswachstum und Degrowth. Berlin: Rosa Luxemburg Stiftung, 2017.
- Barbara Muraca. Gut leben: Eine Gesellschaft jenseits des Wachstums. Berlin: Wagenbach, 2014.
- Matthias Schmelzer und Andrea Vetter. Degrowth/Postwachstum zur Einführung. Hamburg: Junius Verlag, 2019.