Gesellschaftliche Veränderungen sind nicht linear und sie passieren an vielen Stellen zugleich. Was an einem Ort geschieht, verändert andernorts die Bedingungen für Veränderung. Ein Beispiel: Wollen wir Märkte am Gemeinwohl orientieren, dann ist relevant, was unter Gemeinwohl verstanden wird und welche Mittel und Wege es gibt, es zu schützen. Wer diskutiert und entscheidet über solche Fragen? Etwa darüber, ob im Namen “des Gemeinwohls” mehr Autobahnen gebaut und mehr Wälder abgeholzt werden oder nicht.
=> Wer den Markt am Gemeinwohl orientieren will, kommt an der Demokratisierung des Staates nicht vorbei!
Wenn bedürfnisorientiertes Wirtschaften auch heißt, am Ende weniger und anders zu produzieren, etwa weil wir – wie jetzt in der Corona-Krise – weniger brauchen, dann sind neue Konzepte gefragt. Solche Konzepte helfen uns auch, “Marktversagen” zu kompensieren: Das heißt einerseits, etwa mangels Kaufkraft der Betroffenen wirkliche Bedürfnisse zu ignorieren. Und andererseits, werbeintensiv Wünsche künstlich zu erzeugen.
=> Wer die Dominanz der am Markt üblichen Gewinnorientierung zurückdrängen will, kommt an der Ausweitung von Commons nicht vorbei.
Commoning ausweiten + Märkte am Gemeinwohl orientieren + Staat umfassend demokratisieren: Das ist der neue makroökonomische Gesamtkompass.